Welcher Nistkasten ist für Ihren Garten der richtige? 5 Nistkastentypen im Überblick und ein Geheimtipp
Die Jungtieraufzucht spielt für ziemlich jedes Lebewesen eine bedeutende Rolle. Während vielen Tieren die Möglichkeiten ausgehen und immer mehr Platz durch den Menschen beansprucht wird, kann den meisten Vogelarten mit entsprechenden Nistmöglichkeiten geholfen werden. Viele Vogelarten brüten zudem auch in Gärten. Somit bietet es sich an, ihnen bei der Auswahl ihrer Möglichkeiten eine kleine Hilfestellung anzubieten.
Bevor Sie allerdings einfach irgendeinen Nistkasten in Ihrem Garten, auf Ihrer Terrasse oder auch auf Ihrem Balkon platzieren, lohnen sich vorab einige Überlegungen. So sollten Sie Ihre Umgebung zunächst genauestens beobachten. Achten Sie darauf, welche Vogelarten Sie antreffen und mit welchen gefiederten Gästen Sie in Ihrem Umfeld überhaupt rechnen können. Die Beschaffenheit der Umgebung ist ein zusätzlicher Faktor.
Einige Vögel reagieren empfindlich auf zu viel Lärm und empfinden solchen als störend. Andere sind weniger lärmempfindlich, bevorzugen aber dennoch Ruhe in der unmittelbaren Nähe ihres Nestes. Indem Sie sich überlegen, welche Vogelart durch den Nistkasten angesprochen werden soll und welche Möglichkeiten die direkte Umgebung bietet, können Sie angebotene Nisthilfen wesentlich attraktiver gestalten.
Da jede Vogelart ihre eigenen Vorlieben hat, existieren verschiedene Nistmöglichkeiten. Der Markt bietet beispielsweise Nisthilfen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter sowie offene Nistplätze. Neben verschiedenen Modellen können auch die Materialien variieren. Metall sollten Sie in jedem Fall vermeiden. Dieses erwärmt sich bei Sonnenstrahlung sowie im Sommer sehr stark. Im Inneren der Nisthilfe können deshalb extreme Temperaturen entstehen, die ähnlich wie ein Auto schnell zu einer tödlichen Falle für Nestlinge und Jungvögel werden können.
Naturstammhöhlen und Nistkästen aus Holz bieten eine wesentlich bessere Alternative. Es kann allerdings vorkommen, dass sich Kleiber oder Specht an diesen zu schaffen machen. Wenn Sie die „Umbauarbeiten“ dieser Vögel vermeiden möchten, sind Sie mit Holzbeton oder Styroporbeton gut beraten. Diese Materialien bieten einen guten Verwitterungsschutz und bilden ein angenehmes Klima im Inneren der Nisthilfen.
Neben der Auswahl des richtigen Nistkastens spielt auch dessen Platzierung eine sehr wichtige Rolle. So achten die potentiellen Bewohner beispielsweise auf die Höhe der Nisthilfe sowie auf die Ausrichtung in die richtige Himmelsrichtung. Des Weiteren spielen Wind- und Sonnenschutz des Einflugloches sowie der richtige Schutz vor Nesträubern eine große Rolle. Genauere Informationen über das richtige Aufhängen Ihres Nistkastens finden Sie deshalb auf folgender Seite: So hängen Sie Ihren Nistkasten richtig auf.
1. Nistkastentyp: Nistkästen für Höhlenbrüter
Zu den in Höhlen brütenden Vogelarten zählen unter anderem kleinere Zeitgenossen, beispielsweise Meisen, Staren oder Kleiber, aber auch Eulen.
Nistkästen für Höhlenbrüter sollten mindestens eine Einflugöffnung besitzen, obwohl viele Vogelarten mehrere bevorzugen. Durch drei Einfluglöcher können Sie die Helligkeit im Inneren des Nistkastens erhöhen. Auf diese Weise erleichtern Sie den Elterntieren den Nestbau, da das Nest nicht so hoch gebaut werden muss. Zusätzlich erhalten Nestlinge und Jungvögel mehr Platz für ihre Entwicklung sowie einen besseren Schutz vor Wind und Kälte.
Einige Vogelarten, beispielsweise der Kleiber, bevorzugen eine einzige Öffnung zu ihrem Nest. Sollten Sie Nisthilfen mit mehreren Einflugöffnung anbieten, verschließen die gefiederten Bewohner einfach die nicht gewünschten Löcher mit Lehm.
Die Größe der Nestöffnung hängt von der erwarteten Vogelart ab. Während Meisen kleine Eingänge reichen, benötigen Stare sehr viel größere Eingänge. Sie können die Öffnung Ihrer Nesthilfe den vorhandenen Vogelarten in Ihrer Umgebung anpassen. Sind verschiedene Höhlenbrüter vertreten, können Sie bei bestehender Möglichkeit auch mehrere entsprechende Nistkästen aufhängen. Auf diese Weise sprechen Sie nicht nur eine Art von Höhlenbrütern an, sondern bieten gleich mehreren Vogelpaaren ein zuhause. Zum Nistkästen für Höhlenbrüter
2. Nistkastentyp: Nistkästen für Halbhöhlenbrüter
Hausrotschwanz, Bachstelze und Grauschnäpper zählen neben anderen Arten zu den Halbhöhlenbrütern. Auch Rotkehlchen und Zaunkönig suchen sich gelegentlich eine Halbhöhle für ihre Brut aus.
Unter Halbhöhle verstehen die entsprechenden Vogelarten ein Nest, das weder vollständig geschlossen noch vollständig geöffnet ist. Für einen Nistkasten bedeutet dies, dass er kein Einflugloch besitzen, sondern an einer Seite offen sein muss.
Da die geöffnete Seite die Nestlinge sehr stark exponiert, sollten Sie unbedingt auf einen geeigneten und sicheren Standort achten. Fressfeinde, allen voran Rabenvögel, Katzen und Marder, freuen sich ansonsten über ein gutes Abendessen. Sie sollten die Nisthilfe deshalb an einem Ort anbringen, zu dem Feinde keinen Zugang haben. Zusätzlich können Sie ein Stück Maschendraht oder ähnliches verwenden, um ungebetenen Gästen den Zutritt zu verweigern. Der Draht wird dabei vor der Öffnung befestigt und sollte unbedingt Maschen besitzen, durch die die Jungvögel einfach herausschlüpfen können. Die Möglichkeit, dass sich Nestlinge oder Elterntiere verheddern, sollten Sie in jedem Fall ausschließen.
3. Nistkastentyp: Nistkörbe für große Freibrüter
Störche und Greifvögel bevorzugen oftmals ein offenes Nest. Als Nisthilfe können Sie diesen gefiederten Gästen beispielsweise Weidenkörbe anbieten. Diese dienen als Plattform, auf der das eigentliche Nest errichtet werden kann.
Die Weidenkörbe werden beispielsweise an beliebten Stellen oder in Baumkronen befestigt. Eine besondere Rolle spielt hier die Art der Befestigung, denn die Plattform darf nicht wackeln, verrutschen oder gar herunterfallen. Insbesondere bei starkem Wind oder Stürmen muss die Plattform standhalten können. Mehrere Jungvögel, die im Nest herumtollen, sollten ebenfalls kein Problem für die Stabilität der Nisthilfe darstellen.
Sie können die befestigten Körbe mit etwas Rindenmulch auslegen. Äste sowie weiteres Nistmaterial suchen und verbauen die Vögel selbst. Wird der von Ihnen angebotene Nistplatz von Freibrütern angenommen, besteht außerdem eine große Chance, dass diese im nächsten Jahr wiederkommen werden.
4. Nistkastentyp: Nisthilfen speziell für Turmfalken
Turmfalken wurden in der Vergangenheit der Jagd durch Menschen ausgesetzt und verlieren immer mehr Teile ihres Lebensraumes. Umso wichtiger ist für sie das Angebot künstlicher Nisthilfen. Diese werden im Markt speziell für Turmfalken angeboten, können mit etwas Geschick allerdings auch selbst gebaut werden.
Da sich Turmfalken zu 90 Prozent von Mäusen ernähren, gehören sie bei Landwirten zu den beliebten Gästen. Ihr äußerst ortstreues Verhalten verleitet sie außerdem dazu, immer wieder den gleichen Nistplatz aufzusuchen. Wird Ihre Nisthilfe also von Turmfalken angenommen, so können Sie davon ausgehen, dass Sie einen Stammplatz für die gefiederten Gäste geschaffen haben.
5. Nistkastentyp: Nisthilfen speziell für Schwalben
In Deutschland kommen drei verschiedene Schwalbenarten vor: Ufer-, Rauch- und Mehlschwalbe. Allen Arten gemeinsam ist ihr schwindender Lebensraum, der zunehmend vom Menschen eingenommen wird. Die steigende Versiegelung der Böden sorgt außerdem für schwindende Lehmvorkommen in der Natur. Da Schwalbennester aber gerade auf dieses Naturmaterial angewiesen sind, können Nisthilfen dabei helfen, den Schwalbenbestand zu sichern.
Während Uferschwalben lange Brutröhren bevorzugen, interessieren sich Rauch- und Mehlschwalbe vor allem für napfförmige Nester. Neben entsprechenden Angeboten im Fachhandel existieren ebenfalls sogenannte „Schwalbenhotels“. Diese bieten gleich einer ganzen Kolonie von Schwalben Unterschlupf und fördern auf diese Weise das natürliche Brutverhalten. Geeignet sind diese Häuser insbesondere für Mehl- und Rauchschwalben.
Die gefiederten Gäste haben genaue Vorstellungen von Brutstätten, die ihnen zusagen. Sollten potentielle Nistplätze in Ihrer Umgebung vorhanden sein, es aber an genügend Material mangeln, können Sie auch zusätzlichen Lehm oder Schlamm zum Nestbau anbieten. Mit diesem können die Vögel ihre eigenen Unterkünfte bauen oder künstliche Nisthilfen nach ihren Vorlieben umgestalten.
Geheimtipp: Nistkasten mit Kamera
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Nistkasten mit WLAN-Kamera „Nestblick“
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Mini-WLAN-Kamera für Tierbeobachtung
ab 199,99 € Details Dieses Produkt weist mehrere Varianten auf. Die Optionen können auf der Produktseite gewählt werden
Wenn Ihnen das reine Angebot von Nisthilfen zu „langweilig“ erscheint und Sie die Tiere auch einmal bei Ihrer Arbeit beobachten möchten, bieten sich Nistkästen mit integrierter Kamera an. Auf diese Weise können Sie die Brut der Vögel nicht nur verfolgen, sondern ebenfalls das Gezwitscher und Gezeter der Jungvögel hören. Neben einem Livestream bieten die meisten Kameras außerdem die Funktion, Bilder oder Videos aufzunehmen und interessante Momente so festzuhalten.
Helfen Sie verschiedenen Vogelarten also nicht nur, indem Sie Nisthilfen anbieten. Beobachten Sie live, wie sich Ihre kleinen Gäste entwickeln und sehen Sie, wie sehr ihnen ihre neue Wohnung zusagt.
Ausführlichere Informationen zu Nistkästen mit integrierter Kamera finden Sie auf folgender Seite: Nistaksten mit WLAN-Kamera.
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